Es gibt gute Nachrichten: Die professionelle Mundhygiene (professionelle Zahnreinigung für die, die vielleicht nicht wissen, was sie sich darunter vorzustellen haben) ist ab dem 1. Juli 2018 in Österreich für Kinder und Jugendliche von 10 bis 18 Jahren eine Kassenleistung!
Egal, bei welcher gesetzlichen Krankenkasse Sie und Ihr Nachwuchs versichert sind – ab Juli hat jeder Youngster einmal jährlich Anspruch auf eine kassenfinanzierte, also für Sie kostenlose Mundhygienesitzung in der Zahnarztpraxis. Kinder und Jugendliche mit festsitzenden Zahnspangen können sogar halbjährliche Termine bei der Zahnhygienikerin auf Kosten der Kassen wahrnehmen.

Hoher prophylaktischer Wert

Eine solche Mundhygienesitzung umfasst die gründliche Entfernung aller harten und weichen Zahnbeläge auch von den „schwierigen“, unzugänglichen Zahnoberflächen und die anschließende Politur und Versiegelung der Zähne mit einem Fluoridlack. Die prophylaktische Wirkung gegen Karies hält buchstäblich für Monate an – ich kann das aus zahnärztlicher Sicht also gar nicht dringlich genug empfehlen.

Außerdem ist der blitzende „Neustart“ nach dem Großreinemachen immer wieder ein unschätzbarer Motivationsfaktor, es jetzt auch mit der häuslichen Zahnpflege noch ein bisschen genauer zu nehmen.

Bessere Chancen für ein kariesfreies bleibendes Gebiss

Lange Zeit schien es, als sei die flächendeckende Kostenübernahme durch die Sozialversicherer für diese so wichtige zahnärztliche Vorsorgeleistung in Österreich vollkommen undenkbar. Dank an die Kassen, die nun allen Jugendlichen bessere Chancen geben, mit gesunden bleibenden Zähnen ins Erwachsenenleben zu starten, und Dank an den Zahnärztlichen Interessenverband, der diese und andere Neuerungen des zahnärztlichen Kassenvertrages (darunter übrigens auch amalgamfreie Kassenfüllungen für Kinder im gesamten Gebiss) mit dem Hauptverband der österreichischen Kassen ausverhandelt hat.

Derzeit kann etwa die Hälfte der österreischen Kinder und Jugendlichen stolz auf kariesfreie Zähne sein. Langfristig möchten unsere Gesundheitspolitiker diese Zahl auf 90 Prozent erhöhen. Die Voraussetzungen dafür wurden jetzt deutlich verbessert. Ich gehe davon aus, dass unsere Zahnhygienikerin in der nächsten Zeit alle Hände voll zu tun haben wird – machen Sie am besten jetzt schon einen Mundhygienetermin für den Nachwuchs aus!


(Foto: ©Suzanne Tucker, shutterstock.com)

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren: Was passiert bei mangelhafter Mundhygiene? | Fluorid in der Zahnmedizin – von den Anfängen bis 1900 | Prophylaxe